Tipp24Blog

Chronologie eines "Game Over" mit dreijähriger Ansage

Archive for the ‘Management’ Category

Hintergründe zu Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftsführung

And now for something completely different: Tipp24 Hauptversammlung 2015 in London / ZEAL Network AGM 2015 (Vorstand: Hans Cornehl)

Posted by tipp24blog - 26.06.2015

Mr. Hans Cornehl goes to London. Einen seiner wohl eher seltenen Besuche soll Herr Dr. Hans Cornehl der englischen Metropole anläßlich der Hauptversammlung 2015 der ZEAL Network SE (vormals: Tipp24 AG) am 18.6.2015 abgestattet haben. Den Rest des Beitrags lesen »

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Hauptversammlung 2015: Lotto24 AG verzichtet auf Gewinne (Aufsichtsrat Jens Schumann, Thorsten Hehl, Willi Berchtold)

Posted by tipp24blog - 29.05.2015

Großherzig. Die Lotto 24 AG, legal operierendes Hamburger Vermittler-Spin-Off der Tipp24 AG / ZEAL Network SE, verzichtet zugunsten ihrer Mutter auf absehbare Zeit auf die Nutzung der über 2.000.000 deutschen Tipp24-Kunden.  Dafür erhält sie von den gemeinsamen Großaktionären einen Teil der aus diesen Spielern illegal in London abgeschöpften Profite. Ihren beiden Ex-Tipp24-Vorständen zahlt sie Rekordgehälter. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Berchtold ein normales Arrangement. Den Rest des Beitrags lesen »

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Von Karstadt zu Arcandor, von Tipp24 zu ZEAL Network: Hans Cornehl macht den Middelhoff

Posted by tipp24blog - 25.05.2015

Zwei Facelifts bei zwei Holdings und eine Insolvenz. Die Parallelen im Überblick.

KarstadtQuelle AG Tipp24 SE
Produkt-Probleme Unzeitgemäßes, aufgeblähtes Sortiment Illegales Produktangebot: 80% der Umsätze werden verbotswidrig in Deutschland erzielt.
Governance-Probleme Bereicherung von Ex-Vorstand Middelhoff durch Verkauf von Konzernimmobilien an Oppenheim-Esch Fonds Jackpot-Chaos 2014, Geplatzte Kapitalerhöhung 2010, Insider-Geschäfte 2009, Jackpot-Chaos 2009
Scheinlösungen Wirre M&A-Strategie:
Kauf (2001) und Verkauf (2005) von SinnLeffers.Joint Venture (2001) und Trennung (2004) von Starbucks. Verschenken von 51% (2007) und 49% (2010) von Neckermann Versandhandel an Sun Capital. Verkauf und überhöhte Miete eigener Immobilien für bis zu 23% vom Umsatz.
Strohmanngeschäfte mit 3 Scheinfirmen über Schweizer Stiftung (VGH Hessen), verlustreiches deutsches Feigenblatt (Lotto 24 AG).
Namens-Kosmetik KarstadtQuelle AG wird „Arcandor AG“ Tipp24 SE wird „ZEAL Network SE“
Vorstands-Kosmetik
arcandor middelhoff

2007

2015

2015

2014

2014

tba

Der Bart ist ab

Konzern-Ergebnis Insolvenz Tba
Vorstands-Ergebnis Privatinsolvenz Tba Rücktritt (26.5.2015).

 

 

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Wirtschaftswoche: Chaos bei Tipp24 durch einbehaltenen Spielgewinn (Vorstand Hans Cornehl)

Posted by tipp24blog - 01.11.2014

Gewinnauszahlung Glückssache.

Die Wirtschaftswoche stellt den Fall am 2. September 2014 so dar:

„Der Internet-Lottoanbieter Tipp24 musste seine Gewinnwarnung wieder revidieren. Seriöse Anlegerinformation geht anders. Jetzt prüft die BaFin den Fall.

Erst am Sonntag hatte Tipp24 seine Gewinnprognose für 2014 auf zehn bis 20 Millionen Euro gesenkt. Die ursprüngliche Umsatz-Prognose schraubte das Unternehmen auf 90 bis 100 Millionen Euro herab.

Wie kann es sein, dass ein Konzern eine falsche Ad-hoc-Meldung herausgibt, und diese wieder zurückziehen muss?

Auslöser für die Gewinnwarnung war ein angeblicher Lottogewinn bei der Tipp24-Minderheitsbeteiligung MyLotto24 Limited. Die, so sagte es ein Sprecher von Tipp24, habe dem Unternehmen am Sonntag gemeldet, dass der Jackpot in Höhe von 44 Millionen Euro war geknackt worden sei. Tipp24 sei deswegen verpflichtet gewesen, den Kapitalmarkt darüber zu informieren. Tipp24 hatte am Sonntag mitgeteilt, dass ein Teil des Spielgewinns bei MyLotto24 sei zwar durch Sicherungsinstrumente abgedeckt sei. Die hohe Auszahlung belaste aber trotzdem den Gewinn (Ebit) im laufenden Geschäftsjahr mit rund fünf Millionen Euro.“

Wie das geht?

Die Interpretation der neuen (alten?) AGBs bietet Anwälten, Systemadministratoren und schwitzenden Kassenwarten einigen Spielraum. Dort heisst es zum Beispiel:

„10. Rechte von MyLotto24
10.1 Nichtbestehen eines Anspruchs auf Gewinne
10.1.1 Der Spielteilnehmer hat gegenüber MyLotto24 keinen Anspruch auf einen Gewinn und dessen Auszahlung in den folgenden Fällen:
+ für Tipps, die nach dem jeweiligen Annahmeschluss abgegeben wurden,
+ für Tipps, die irrtümlich auf der Website nach Annahmeschluss für die jeweilige Ziehung bzw. das jeweilige Spiel oder bezüglich einer Ziehung oder eines Spiels angenommen wurden, das zum Zeitpunkt der Abgabe des Tipps bereits stattgefunden hat,
+ falls MyLotto24 Kenntnis von einem Irrtum in Bezug auf einen Tipp oder eine Ziehung erlangt und den Spielteilnehmer zur Berichtigung des Irrtums und Bestätigung des Tipps vor Annahmeschluss für die jeweilige Ziehung nicht erreichen kann,
+ für Tipps, die von einem Spielteilnehmer abgegeben wurden, der falsche oder irreführende Angaben in Verbindung mit seinem Spielkonto oder anderweitig in Verbindung mit der Website und der darüber erhältlichen Services gemacht hat,
+ für Tipps, die von einem Spielteilnehmer abgegeben wurden, der an betrügerischen Handlungen in Bezug auf die Abgabe von Tipps, die Führung seines Spielkontos oder anderweitig in Verbindung mit der Website oder der darüber angebotenen Services beteiligt gewesen ist“

Es reicht also, wenn ein Spieler sich unter einem Decknamen bei seinem Spielkonto anmeldet und damit „falsche oder irreführende  Angaben“ macht. Hilfsweise führt der undefinierte Annahmeschluss dazu , daß ein Tipp nur „irrtümlich“ angenommen wird. Grundsätzlich steht ansonsten bis zum Beweis des Gegenteils jeder in Verdacht, Tipp24 „betrügen“ zu wollen. Zum Beispiel durch kursschädliche Gewinnansprüche.

 

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Schliessung bei Tipp24: Tipp24Games verliert über 10 Mio. Euro, Update (Geschäftsführer Hans Cornehl und Sven Ivo Brinck)

Posted by tipp24blog - 07.05.2012

Teures Praktikum. Der Skillgaming-Betrieb Tipp24games wird nach Management-Fehlern und einem Verlust von etwa 10 Mio. Euro in 2012 geschlossen – nachdem er noch 2008 von Cornehl als Alternative zum weiterhin illegalen Lottogeschäft angekündigt worden war. Der Verlust beträgt das 2,5-fache der zuletzt 2008 gezahlten Dividende. Das Jahresergebnis 2010 wird vom Vorstand nachträglich nach oben frisiert.

Im Geschäftsbericht 2011 wird das Ende so beschrieben:

Das Geschäftsmodell der Skill-Based-Games konnte nicht nachhaltig an die Profitabilität des Kerngeschäfts anknüpfen. Daher haben wir uns entschieden, diese Aktivitäten in 2012 in einem geordneten Prozeß einzustellen (Geschäftsbericht 2011 der Tipp24 SE, Seite 66).

In 2008 hieß es zum Thema noch:

Bereits zum Börsengang 2005 hatte [Tipp24] angekündigt, sein Kerngeschäft, die Vermittlung staatlicher Lotterieprodukte, um weitere Produktbereiche zu ergänzen (Pressemeldung Tipp24 vom 26.9.2008).

Tipp24games konnte unter Cornehl und Brinck zu keiner Zeit an die „Profitabilität des Kerngeschäfts anknüpfen“ – statt dessen lieferten beide jährlich steigende Verluste, siehe hier und hier:

2008:       -1.480.896 Euro   (Jahresabschluß 2008, Seite 11)
2009:       -2.370.478 Euro   (Jahresabschluß 2009, Seite 11)
2010:       -3.304.244 Euro   (Jahresabschluß 2010, Seite 9)
2011:       -1.976.000 Euro   (Geschäftsbericht 2011 Seite 66, zweifelhafter Wert)
Summe:   -9.131.620 Euro (Untergrenze).

Frisierter Abschluß 2010:

Der Gesamtverlust liegt vermutlich deutlich über 10 Mio. Euro:  so wurde im „Geschäftsbericht“ 2011 der Verlust für das Vorjahr 2010 nachträglich und unkommentiert heruntergesetzt (von -3.304.244 auf nur -2.423.000) . Nach Logik der Dinge dürfte damit der im GB 2011 angegebene Verlust 2011 von -1.976.000 ebenfalls zu niedrig sein.

Bisheriger Verlust 2010 aus dem Jahresabschluß 2010, Seite 9

Der nagelneue Verlust 2010 aus dem Geschäftsbericht 2011, Seite 66

Fehler 1 – Vermarktungsdefizite von tipp24games:

Zum Scheitern hat offenbar die schleppende Vermarktung von tipp24games beigetragen. Die geringe Spieler-Reichweite ergibt sich aus dem Vergleich mit Wettbewerbern wie King.com (Marktführer), gameduell.de und deutschland-spielt.de. Tipp24games fällt wegen zu geringer Nutzung aus den Alexa-Charts heraus und kann nicht dargestellt werden:

Traffic und Reichweiten von Skillgames im Vergleich: King.com, gameduell.de, deutschland-spielt.de und tipp24games (nicht dargestellt, da unterhalb der Meßgrenze)

Fehler 2 – Keine Medienpartner:

Es ist offenkundig nicht gelungen, lukrative Medienpartnerschaften abzuschließen. Während sich bei King.com Medien wie RTL, ProSiebenSat.1, Bild und große Internet-Portale die Klinke in die Hand geben, blieb tipp24games weitgehend allein.  Das läßt sich schon aus der Google-Site-Statistik entnehmen, in der die Subdomains der Werbepartner ersichtlich sind. Der Spiele-Vorläufer enter.tv wurde bereits in 2007 von ProSiebenSat.1 vermarktet. Cornehl, Brinck und dem aus der Medienstadt München zugereisten Tipp24-Manager Magnus von Zitzewitz fehlte offenbar der Zugang.

King.com                                                   Tipp24games.de

rtl.king.com                                             Keine Einträge
prosieben.king.com
kabeleins.king.com
bild.king.com
tv2dk.king.com
msnde.king.com
msn.king.com
msnpelit.king.com
cl.yahoo.king.com
pe.yahoo.king.com
ar.yahoo.king.com
aol.king.com
aoluk.king.com
aoljeuxfr.king.com
spray.king.com
jeuxfr.king.com
passagen.king.com
jetztspielende.king.com
orange.king.com
images.king.com
imageqa.king.com
zylom.king.com.

3. Fehler – Betriebsprobleme von tipp24games:

Das erfolgsentscheidende Matching der Spieler nach Spielstärke und  die Bekämpfung von Betrug durch automatisierte „Bots“ wurden offenbar nicht ernsthaft verfolgt. Bei tipp24games scheint eine lückenhafte Überwachung des Spielbetriebs zu einer Abwanderung von zahlenden Spielern und zu einem schlechtem Meinungsbild im Netz geführt zu haben.  Das dürfte RTL & Co. nicht entgangen sein. Kommentare auf Webutation.net:

Meinungsbild zu tipp24games.de auf Webutation.net

Echtzeitspiele im Internet stellen höhere Anforderungen als der wöchentliche Ziehungsrhythmus des deutschen Lottoblocks.

4. Fehler – unzureichende M & A – Vorbereitung:

Cornehl, kurzzeitig Investment Manager beim VC Earlybird, und Brinck haben offenbar seit dem Börsengang in 2005 ausführliche Betriebsspionagen Due Diligences bei Greentube (Marke Skill7), enter.tv  und anderen Mitbewerbern durchgeführt. Kunden, Angebote und Erfolgskriterien sollten damit bekannt gewesen sein. Geholfen hat es offenbar nicht.

7 Jahre und 10 Mio. Euro später ist das Ergebnis mau. Nachdem eine Übernahme zum Prozeß vor dem Hamburger Landgericht führte und kürzlich das Jahr 2010 nachfrisiert wurde, hat Cornehl nun den Exit offenbar als Transaktion unter Gleichen strukturiert: Käufer von tipp24games ist der wegen Bilanzfälschung in 2009 zu 3 Jahren und 10 Monaten Haft verurteilte Markus Scheer. Als Vorstand  der börsennotierten Phenomedia AG hatte er deren Umsatz mit über 100 Scheinfirmen in die Höhe getrieben, bevor sie spektakulär zusammenbrach. Über die diesbezüglichen Aussichten für Tipp24 SE wurde bereits hier und hier geschrieben. Über die weitere „Diversifikation“ wird der Vorstand auf der Hauptversammlung 2012 Rede und Antwort stehen müssen.

M&A-Experten: Ex-Vorstand Scheer (100 Scheinfirmen und 3 Jahre 10 Monate Haft), Vorstand Cornehl (Strohmanngeschäfte mit 3 Scheinfirmen laut VGH Hessen), Mitarbeiter Brinck

Neuer Betreiber von Tipp24games (Mai 2012)

Liste der Gesellschafter des neuen tipp24games-Betreibers

Nachtrag:

Die Ex-Marketing-Mitarbeiter von tipp24games sollen in Kürze von der deutschen Lotto 24 AG ihre Gehälter beziehen. Dieses Geschäft ist auch aus anderen Gründen zum Scheitern verurteilt, näheres in Kürze an dieser Stelle.

Online-Bewerbung des Ex-Geschäftsführers Sven Ivo Brinck vom Mai 2012:

„Kurz und knackig für die Suchmaschine: Über 12 Jahre Erfahrung in der Onlineindustrie: gaming, gambling, lotterien, lotto, internet, ecommerce, facebook games, social gaming, onlinegames, skillgames, casualgames, business development, innovationsmanagement, kreative prozesse, trendforschung, trendscouting, merger, acquisitions, m&a, change management und noch viel mehr : – )“ (xing.com)

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Tipp24 Hauptversammlung kostet 11,7 Mio. Euro (Vorstand Hans Cornehl)

Posted by tipp24blog - 27.06.2011

Teures Event. Um vor der Hauptversammlung 2011 ein peinliches Kapitel abzuschließen, verzichtet Vorstand Cornehl für Tipp24 auf 11.700.000 Euro. Das ist der Betrag, den er der englischen Dependance der Münchner Rück im Streitfall um den Jackpot-Schaden vom 23.9.2009 erläßt.

2009 – Versicherungsschaden und Insiderhandel:

Am 2.11.2009 hatte Cornehl verkündet, daß die Versicherung 21.700.000 Euro zahlen werde. Am selben Tag verkaufte er seine Tipp24-Aktien. Einen Tag später berichtete die FTD, daß die Versicherung wegen Rechtsproblemen nicht zahlen wolle.

2011 – Verzicht:

Trotz der angeblich günstigen Rechtslage nach dem EuGH-Urteil vom 8.9.2010 verzichtet Cornehl nun am 24.6.2011, wenige Tage vor der Hauptversammlung am 29.6.2011, auf 11.700.000 Euro. Das ergibt sich aus der Erhöhung der Jahresprognose um 10.000.000 Euro wegen „Beilegung eines Rechtsstreites über die Auszahlung einer Versicherungsleistung“. Die ganzen 21.700.000 waren in 2010 ausgebucht worden.

An der Vertuschung des Insider- und Versicherungsskandals beteiligen sich die Aktionäre damit in Höhe von drei Jahresdividenden (2008).

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Netzsperre gegen Tipp24: Umsatz minus 85% ? (Vorstand Hans Cornehl)

Posted by tipp24blog - 06.05.2011

Tipp24 am seidenen Faden. Zugriffe aus Deutschland auf das illegale Angebot von tipp24.com sollen künftig technisch vollständig unterbunden werden. Damit würde Tipp24 etwa 85% seines Umsatzes einbüßen. Zur Netzsperre forderte die Bezirksregierung Düsseldorf die beiden größten deutschen Internet-Provider Telekom und Vodafone in ihrer Sperrverfügung vom August 2010 auf. Den Vollzug setzte die Bezirksregierung für die Dauer des seither laufenden Verfahrens vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht aus.

Tipp24 erzielt etwa 85% seines Umsatzes mit Kunden aus Deutschland, wie sich aus der Zugriffsstatistik der zu COLT Telecom nach London ausgelagerten Website vom 6. Mai 2011 ergibt:

Zugriffsstatistik von tipp24.com (Quelle: alexa.com, 6.5.2011)

Zugriffsstatistik von tipp24.com (Quelle: alexa.com, 6.5.2011)

Wird die Sperre wirksam, könnte das schnelle Aus für Tipp24 drohen: ein Jahresumsatz von nur noch € 15 Mio. wäre zu gering, um die Kosten der 230 Mitarbeiter bei der Tipp24 SE und ihren verdeckt operierenden Hamburger Dependancen Elbsurfer, E-Sailors und Businesslotsen zu decken.

Wie sich das Ende bewußter Rechtsumgehungen auf einen Aktienchart auswirken kann, illustriert der Fall ENRON aus dem Jahr 2002:

Kurs der ENRON-Aktie vor und nach der Aufdeckung von Rechtsproblemen

Kurs der ENRON-Aktie vor und nach der Aufdeckung von Rechtsproblemen

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Tipp24 Entertainment GmbH verliert EUR 7.150.000 (Geschäftsführer Hans Cornehl und Sven Ivo Brinck)

Posted by tipp24blog - 28.04.2011

Rot, röter, Tipp24 Games. Die von Vorstand Hans Cornehl als Alternative zum illegalen Lottogeschäft in 2008 angekündigte Spieletochter Tipp24 Entertainment GmbH produziert weiter steigende Verluste. Nach einem Rekordminus von EUR 3.300.000 in 2010 beläuft sich der kumulierte Fehlbetrag seit 2008 laut Geschäftsbericht 2010 auf stolze EUR 7.150.000.  Damit hat der Vorstand bereits das 1,8-fache der Jahresdividende 2008 verbrannt, ohne daß sich Aussicht auf Besserung abzeichnen würde.

Verboten: Tipp24-Glücksspiel "Hush Hasis"

Verboten: Tipp24-Glücksspiel "Hush Hasis"

Die Diversifikation von Tipp24 ist auch deshalb gescheitert, weil neben Internet-Lotto auch diese „Spiele“ wegen Verstoß gegen das Glücksspielverbot untersagt wurden, wie sich aus dem Geschäftsbericht 2010 (Seite 32) ergibt.

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Tipp24-Hauptversammlung 2011: Akquisition, Rücktritt, noch mehr Risiken (Vorstand Hans Cornehl, Ex-Aufsichtsrat Klaus Jaenecke)

Posted by tipp24blog - 15.03.2011

Die Hauptversammlung 2011 der Tipp24 SE am 10.6.2011 in Hamburg dürfte interessant werden. Zu erwarten sind „Umstrukturierungen“, eine Akquisition und personelle Veränderungen.

Während die Hauptversammlung 2010 im Zeichen der gescheiterten Kapitalerhöhung sowie von unwahren Angaben des Vorstandes zu Versicherungsschäden, Haftungsrisiken und Insiderhandel stand, steht im Juni 2011 vermutlich die Abstimmung über eine weitgehend geheim vorbereitete Akquisition an. Damit soll das seit Jahren bestehende Strategiedefizit der Hamburger nach der gescheiterten Expansion in den Spielemarkt bereinigt werden. Ob die vorgeschlagene Übernahme unter einem besseren Stern steht, bleibt abzuwarten.

Beim Produktangebot hatte der Hamburger Anbieter mehrfach auf das falsche Pferd gesetzt und war auf allen Ebenen mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Während die von Tipp24 aufgegebenen Sportwetten in Kürze in Deutschland wieder zugelassen werden, bleibt der Online-Lottomarkt vermutlich weiter geschlossen.

Beim Internet-Lotto, wo Tipp24 seit 2009 auf eigenes Risiko als Buchmacher (!) tätig ist, erhöht sich statt einer Legalisierung hingegen das Risiko: so wurde zwischenzeitlich bekannt, daß die zur Rechtsumgehung zwischengeschaltete Schweizer Stiftung von einem Oberverwaltungsgericht als „Strohmanngeschäft“ enttarnt wurde. Damit dürfte ziemlich alles falsch sein, was Vorstand und Aufsichtsrat dazu in Jahresabschlüssen und öffentlichen Dokumenten behauptet haben. Fazit: Unternehmen und Organe haften für ihre strafbare Umgehung des deutschen Glücksspielrechtes. Haftungsrisiko: die gesamten Einnahmen der Jahre 2009 und 2010.

Der Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Jaenecke markiert das Ende einer seit 2005 anhaltenden Schwächeperiode. Statt richtungsweisende Strategien zu ermöglichen, verwendete der „M&A-Experte“ seine Kreativität auf die Optimierung von Beratungs- und Aufsichtsratsvergütungen. Währenddessen spielte die Musik andernorts. So wurde BWIN nach der Fusion mit Partygaming in 2010 mit einem Umsatz von 682.000.000 Euro und einem EBITDA von 196.000.000 Euro zum uneinholbaren internationalen Marktführer im Bereich Online Wetten und Spiele.

Der Rückstand der Hamburger lud bereits zu öffentlichen Spekulationen ein. So berichtete das Hamburger Abendblatt am 26.2.2011 über eine bevorstehende Veräußerung des maroden Call-In-Erotik-Senders SPORT1. Der Sender, der seine Zuschauer nachts durch spärlich bekleidete osteuropäische Damen zu teuren Telefonanrufen animiert, hatte in 2009 einen Verlust von 15.732.000 Euro eingefahren und schrieb auch in2010 passend rote Zahlen, da er von der Trendwende am Werbemarkt nicht profitieren konnte. Neben BWIN wurden im Umfeld auch andere potentielle Aufkäufer, darunter Tipp24, genannt. Bisheriger Eigentümer ist die Münchner Constantin Medien AG, deren Aktienkurs seit dem Hoch in 2005 um etwa 70% gesunken ist.

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Prozeß-GAU bei Tipp24: Verwaltungsgerichtshof nennt Schweizer Stiftung „Strohmann-Geschäft“ (Vorstand Hans Cornehl)

Posted by tipp24blog - 13.03.2011

3,2,1 – aus.  Nachdem die Legalisierung des Lottogeschäftes im neuen Staatsvertrag in weite Ferne gerückt ist, wurde nun bekannt, daß der Hessische Verwaltungsgerichtshof die Immunität des Vorstandes und der Gesellschaft annulliert hat.

In seiner unanfechtbaren Entscheidung 8B 2939/09 kommt der VGH Hessen zu folgendem Schluß:

„Insgesamt stellt sich die Gründung der Schweizer Stiftung dem Senat als Scheingeschäft dar, ähnlich den aus dem Gewerberecht bekannten Strohmannverhältnissen, die im Gewerberecht dazu dienen, zu verschleiern, von welcher Person ein Gewerbe in Wirklichkeit betrieben wird.“

Mit dieser kühlen Feststellung dreht der 8. Senat die Uhr um exakt 24 Monate zurück:

in einer Nacht-und-Nebel-Aktion hatte der Vorstand nach den ersten Verfolgungsmaßnahmen im April 2009 die Mehrheiten an den englischen Briefkastenfirmen Tipp24 Services Ltd. und myLotto 24 Ltd. an die Schweizer Stiftung „Fondation Enfance sans Frontieres“ übertragen. Durch diese angebliche „Entherrschung“ wollte der Vorstand sich und die Vermögenswerte des Konzerns vor zivil- und strafrechtlicher Verfolgung sichern.

Mit der Entscheidung des VGH Hessen sind nunmehr die Jahresabschlüsse 2009 und 2010 sowie weitere öffentliche Dokumente der Tipp24 SE in entscheidenden Teilen falsch und nichtig. Fazit: Unternehmen und Organe haften für die strafbare Umgehung des deutschen Glücksspielrechtes. Haftungsrisiko: der Umsatz seit 1.1.2009.

VGH Hessen 8B 2939/09

VGH Hessen 8B 2939/09

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